Rezension: „Wir bleiben, wenn wir gehen“ – Janne Schmidt


(Dies ist ein Rezensionsexemplar von BoD – vielen Dank!)

Klappentext
Nach dem Selbstmord ihrer großen Schwester fällt die 17-Jährige Sage in ein tiefes Loch. Nie hätte sie gedacht, dass ausgerechnet die schöne, beliebte Rose nicht mehr leben will. Doch ein altes Tagebuch, auf das sie durch Zufall stößt, bringt sie ihrer Schwester näher, als es zu Lebzeiten je der Fall war.
Als Sage dann in der Schule zu einer Englisch-AG verdonnert wird, ahnt sie nicht, dass sie dort jede Woche dem einzigen Menschen gegenübersitzen wird, der ganz genau weiß, was mit Rose passiert ist. Sie ahnt nicht, was für dunkle Geheimnisse ihre Schwester an den Rand der Verzweiflung trieben und sie ahnt noch nicht, dass sie sich verlieben wird. Tief, heftig - und in jemanden, für den ihr Herz niemals schlagen dürfte.

„Ich schreibe gern, einfach weil Papier ein besserer Zuhörer ist als die meisten Menschen. Weil es nicht urteilt und nichts verrät.“
- S. 20

Rezension
{spoilerfrei}

Cover
Das Cover gefällt mir sehr gut, genauso wie die ganze Aufmachung des Buches und auch die Kapitelangaben. Es ist super schön, passt zum Inhalt und man merkt, dass sich da viele Gedanken gemacht wurden, damit alles passt.
5 /5 🦋e

Inhalt
Sages Schwester hat sich vor knapp einem Jahr das Leben genommen, doch so richtig realisieren kann Sage es noch immer nicht, denn da gibt es viel zu viele Gedanken und Unsicherheiten, die sie damit verbindet. Auch in der Schule läuft es nicht so gut, ihr Englischlehrer nervt und stellt sie schließlich zwischen die Wahl: Nachsitzen oder Englisch AG. Sage entscheidet sich fürs Zweite.
Recht schnell beginnt diese AG dann, vier TeilnehmerInnen und durch den Klappentext weiß man, dass jemand von ihnen mehr weiß, als Sage ahnt, doch bis sie das herausfindet, dauert es lange.
Durch dieses Hintergrundwissen dank des Klappentextes bleibt es für den/ die LeserIn spannend und auch geheimnisvoll: was passierte wirklich mit Sages Schwester, wer weiß davon? Und auch in Sages Gegenwart spielen sich Sachen ab, bei denen man sich noch nicht sicher sein kann, wie sie ausgehen.
Ab und an zieht sich die Handlung zu viel, doch im Ganzen ist es von Anfang bis Ende spannend gestaltet und bringt so einige Wendungen mit, mit denen man als LeserIn nicht gerechnet hat.
4 /5 🦋e

Schreibstil
Der Roman wird überwiegend aus Sages Ich- Perspektive geschrieben, zudem gibt es immer mal wieder Kapitel, die mit einem Minus vor der Zahl gekennzeichnet sind und von dieser besagten, geheimnisvollen Person erzählt werden, die mehr über den Tod von Sages Schwester weiß. Wer es ist, erfährt man als LeserIn nicht.
Der Schreibstil gefällt mir recht gut, immer mal wieder waren mir die nachdenklichen Abschnitte zu lang und hätten etwas kürzer sein können, dennoch gibt es viele schöne und auch nachdenklich Zitate im Buch.
Leider kamen bei mir die Emotionen nicht so rüber, wie ich sie mir erhofft hatte, einige Charaktere waren mir etwas zu fremd und ich hatte das Gefühl, dass noch das gewisse Etwas fehlt, damit die Charaktere auf mich wie Menschen, mit einem richtigen Leben wirkten - real und nicht wie Personen in einem Buch.
Was mir allerdings sehr gefällt, ist die Tatsache, dass das Buch von Beginn an einen geheimnisvollen und somit auch spannenden Touch hat. Wenn Sage jemanden nicht mochte, Zweifel hatte, dann wurden sie auch genau so deutlich und als LeserIn bekam man keine Tipps, wer am Ende „gut“ und wer „böse“ ist. Das musste man mit Sage zusammen herausfinden.
4 /5 🦋e


Fazit
Ein schöner Roman, der mal so ganz anders ist, als die anderen in diesem Genre, mit einem tollen Plot und einer sehr schönen Gestaltung.

🦋🦋🦋🦋 /🦋🦋🦋🦋🦋


Ein paar Daten zum Buch
Originaltitel: Wir bleiben, wenn wir fallen
Originalsprache: Deutsch
Autorin: Janne Schmidt
Erscheinungsjahr: 2018 (Deutschland)
Verlag: BoD
Seiten: 411
Preis: 12,00€

(Seitenangaben, Preis und Verlag beruhen auf meinem Buch. Dies ist ein Rezensionsexemplar von BoD – vielen Dank!)


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