Rezension: „Das Mädchen aus der Severinstraße“ – Annette Wieners


(Dies ist ein Rezensionsexemplar von Blanvalet/ Randomhouse– vielen Dank!)



Immer wieder werden die Gegenwart und die Vergangenheit gekonnt in Kontrast gebracht, sodass ein spannendes Familienporträt entsteht.
- Stephan Eppinger/ Westdeutsche Zeitung Online (01. Oktober 2019)


Klappentext
Ein Roman über eine große Liebe und ein lebendiges Stück deutsche Zeitgeschichte.
Als Sabine Schubert nach dem Tod des Großvaters ihrer Großmutter Maria hilft, das Haus aufzuräumen, kommen unter dem großen, schweren Teppich im Wohnzimmer alte Geldscheine zum Vorschein. Im Keller finden die Frauen Gold und begreifen, dass der Großvater vor langer Zeit ein Vermögen versteckt haben muss. Nur warum? Maria beschleicht eine Ahnung und sie gerät völlig außer sich. Sabine wird klar, dass in der Familiengeschichte erschreckende Lücken aufklaffen. Hat der Großvater in der angesehenen Kölner Metallgussfirma wirklich nur Spielzeug hergestellt? Auch die Großmutter scheint aus ihrer Zeit als berühmtes Fotomodell Einiges zu verschweigen. Damals, Ende der 1930er-Jahre, hieß sie Mary Mer und lernte den jüdischen Fotografen Noah kennen, den sie bis zum heutigen Tag nicht vergessen hat ...

Brandbomben, Sprengbomben fielen nicht mehr nur nachts. (…) Ein Kind sprang in den Rhein, weil seine Kleidung brannte. Paare stürzten sich Hand in Hand von den Brücken (…).“
- S. 440f.


Rezension
{spoilerfrei}

Cover
Das Cover passt gut zum Inhalt und trotz der schlichten Haltung, fällt es einem im Laden sofort ins Auge und macht einen neugierig, auch durch das geheimnisvolle und hübsche Mädchen.
4,5 /5
🦋e

Inhalt
Sabine erfährt etwas aus der Vergangenheit ihrer Oma, dass sie neugierig machen lässt und so geht sie auf die Suche nach neuen, ihr bislang unbekannten Familiengeschichten rund um den 2. Weltkrieg. Ihre Oma Maria hat in der Zeit viel erlebt, aber später kaum was erzählt.
Gleichzeitig erfährt man als LeserIn durch Kapitel in der Vergangenheit spielend, von Marias Leben in der NS- Zeit.
Immer wieder wird einem deutlich, dass es irgendwelche Geheimnisse rund um Maria geben muss und das macht die Geschichte super spannend. Wann wird Sabine davon erfahren, wann erfahren wir mehr? Auch in Sabines Gegenwart bekommt man viel von ihrem Leben mit, sodass das Buch nicht nur von den 2. Weltkrieg handelt, sondern auch aktuelle (Familien-) Probleme beleuchtet, ebenso wie den Alltag von Sabine, die es neben ihren Nachforschungen auch auf der Arbeit nicht ganz einfach hat. Am Ende hätte ich dazu gerne noch etwas mehr erfahren, doch trotzdem war das Ende zufriedenstellend und so unerwartet!
Ein toller Plot, der bis zur letzten Seite spannend bleibt.
5/5 🦋e

Schreibstil
Das Buch beinhaltet abwechselnd Kapitel aus der Gegenwart aus Sabines Sicht und aus Marias Sicht in der NS- Zeit. Dadurch erhält der/ die Leser/in Einblick in beide Seiten und ist manchmal etwas mehr wissend, als Sabine, doch das tut der Spannung nichts ab.
Ab und an sind mir einige Szenen zu langatmig und hätten etwas kürzer ausfallen können, doch im Ganzen lädt der schöne Schreibstil einfach zum Weiterlesen ein.
Ein wirklich gelungener Schreibstil, der Emotionen hochkommen lässt.
4,5 /5 🦋e


Fazit
Ein schöner Roman, basierend auf einer wahren Begebenheit. Das macht das Buch noch ansprechender und für Fans historischer Bücher, speziell Bücher rund um die NS- Zeit und Köln- Fans ist es wirklich zu empfehlen.
Auch die Klarstellung, wie viel Wahrheit in dem Buch steckt, und wie viel Fiktion, gefällt mir gut.

🦋🦋🦋🦋½/ 🦋🦋🦋🦋🦋


Ein paar Daten zum Buch
Originaltitel: Das Mädchen aus der Severinstraße
Originalsprache: Deutsch
Autorin: Annette Wieners
Erscheinungsjahr: 2019 (Deutschland)
Verlag: Blanvalet
Seiten: 480
Preis: 20€

(Alle Daten beruhen auf meiner Buchausgabe. Dies ist ein Rezensionsexemplar von Blanvalet/ Randomhouse– vielen Dank!)


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