Rezension: „Er ist wieder da“ – Timur Vermes





Klappentext
Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva, dafür unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende startet er gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur, sondern erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und »Gefällt mir!«-Buttons.
Eine Persiflage? Eine Satire? Polit-Comedy? All das und mehr: Dieser Roman ist ein literarisches Kabinettstück erster Güte.

Ich sah ihn empört an: 'Sehe ich aus wie ein Verbrecher?'
Er sah mich an: 'Sie sehen aus wie Adolf Hitler.'
'Eben', sagte ich.

- S. 27


Rezension
{spoilerfrei}

Cover
Weiß und schlicht fällt einem das Cover besonders durch die Wahl des Titelsorts auf. So erinnert das
 Cover mit dem Haaransatz und dem Titel, der wie ein Bart aussieht sehr an Hitler und provoziert.
3,5 /5 🦋e

Inhalt
Es ist Sommer 2011 und Hitler ist plötzlich wieder da. Er weiß nicht, was los ist, wieso kein Krieg herrscht und ist verwirrt. Nach und nach realisiert er erst was los ist und so macht mir der Beginn des Buches wirklich Spaß. Es ist lustig angehaucht und zynisch. Leider geht das im weiteren Verlauf für mich verloren. Das was zu Beginn noch witzig ist, wirkt für mich zunehmend übertrieben. Es findet keine bahnbrechende Handlung statt, dass einzige was Spannung erzeugt ist die Frage, wann die Leute um Hitler herum realisieren, was los ist und dass er all sein Gerede ernst meint.
Aber die Aufklärung lässt auf sich warten und die Gespräche der Charaktere mit Hitler werden immer irrealer. Ich finde, sie müssten doch längst verstehen, was los ist.
2,5 /5 🦋e

Schreibstil
Das Buch wird aus Hitlers Ich- Perspektive geschrieben, wodurch man als LeserIn einen direkten Einblick in seine Gedankenwelt bekommt. Das zugehörige Hörbuch wird sogar mit Hitlers Akzent und Aussprache gesprochen, sodass es noch realer erscheint.

Gelingt es dem Autor zu Beginn noch, witzig darüber zu schreiben, so ist es für mich im weiteren Verlauf zu überzogen und langatmig. Es ist Satire, es ist Gesellschaftskritik – ja. Doch seitenlange Monologe mit Hitlers Gedankengut möchte ich dennoch nicht lesen.
Für mich war es zu überzogen.
2 /5 🦋e


Fazit
Eine gewagte Idee, die Erfolg hat. Mir war es allerdings schlussendlich doch zu langgezogen und zu überzogen.

🦋🦋½ / 🦋🦋🦋🦋🦋

Ein paar Daten zum Buch
Originaltitel: Er ist wieder da
Originalsprache: Deutsch
Autor: Timur Vermes
Erscheinungsjahr: 2014 (Deutschland)
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 396
Preis: 9,99€


(Alle Daten beruhen auf meiner Buchausgabe.)


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