Rezension: „Fragen, die mir zum Holocaust gestellt werden“ – Hédi Fried

(Dies ist ein Rezensionsexemplar vom DumontVerlag– vielen Dank!)



Ein kleines kostbares Buch in einer Zeit weltweiter Umbrüche.
- Zeit Online

Klappentext
»Es gibt keine dummen oder verbotenen Fragen, nur Fragen, auf die es keine Antworten gibt.« Hédi Fried
An den weiterführenden Schulen und Universitäten, die Hédi Fried als Zeitzeugin und Holocaust-Überlebende besucht, stellen die jungen Erwachsenen ihr direkte Fragen. Und Hédi Fried antwortet ebenso konkret und offen wie eindringlich und weise. Sie berichtet von dem Tag, an dem ihre Familie aus ihrer Heimatstadt deportiert wurde, von der Zeit im Lager und dem Leben danach. Es gelingt ihr, einen Eindruck davon zu geben, was der Holocaust für die Verfolgten tatsächlich bedeutete. Gerade im Konkreten wird das Grauen ein Stück weit greifbar, rücken die unvorstellbaren Ereignisse näher an uns heran. Es wird deutlich, dass, was einmal geschehen ist, wieder passieren könnte. Hédi Frieds Zeugnis ist heute so wichtig wie nie zuvor.

Es ist wichtig, seine eigenen Vorurteile zu erkennen. Das kann man tun, indem man sich zum Beispiel immer gleich fragt, worin der Widerwille begründet liegt, den man gegen jemanden empfindet.
- S. 151


Rezension
{spoilerfrei}

Cover
Schlicht gehalten, der Titel über dem ganze Cover. Kein großes Drumherum. Mir gefällt es so sehr gut, da der Titel einen so direkt ins Auge fällt und allein dadurch Aufmerksamkeit bekommt. Genau so sollte es bei dieser Thematik sein.
5 /5
🦋e

Inhalt & Schreibstil
In diesem Buch beantwortet Hédi Fried zahlreiche Fragen rund um den Holocaust. Sie selber hat ihn miterlebt und kam gemeinsam mit ihrer Schwester unter anderem ins Konzentrationslager nach Auschwitz. Sie überlebte es und erzählt seit dem über diese Zeit, denn eins ist ihr wichtig: Der Holocaust darf nicht vergessen werden.
Die Fragen, die Hédi Fried in diesem Buch beantwortet, sind alle welche, die ihr bei Veranstaltungen und Reden bereits gestellt wurden und sie nun in einem Buch noch mal veröffentlichte. Von Fragen die sehr philosophisch sind, eher schwer zu beantworteten, wie „Warum hat Hitler Juden gehasst?“, über Fragen zu Auschwitz und ihrem Leben dort, bis hin zu Fragen über Hédi Frieds Leben danach. Teilweise sind es Fragen, auf die ich persönlich gar nicht gekommen wäre, wie z.B. die Periode in Auschwitz gehandhabt wurde.
Die Antworten der Autorin sind mal eher kurz und knapp auf 1-2 Seiten und manchmal deutlich ausschweifender und mit Anekdoten und kurzen Geschichten versehen.
Der Aufbau und ihre Antworten gefallen mir wirklich gut und lassen einen noch ml einige neue Einblicke in das Leben zu dieser Zeit bekommen.
5 /5 🦋e


Fazit
Ein interessantes und auch wichtiges Buch, indem eine der wenigen Überlebenden über ihre Zeit während des Holocausts berichtet und Fragen beantwortet, die einem vielleicht nie gekommen wären oder aber man sich nicht getraut hätte zu fragen.

🦋🦋🦋🦋🦋 / 🦋🦋🦋🦋🦋

Ein paar Daten zum Buch
Originaltitel: Frågor jag fått om Förintelsenx
Originalsprache: Schwedisch
Autorin: Hédi Fried
Übersetzer: Susanne Dahmann
Erscheinungsjahr: 2019 (Deutschland)
Verlag: Dumont
Seiten: 160
Preis: 18,00€

(Alle Daten beruhen auf meiner Buchausgabe. Dies ist ein Rezensionsexemplar vom DumontVerlag– vielen Dank!)


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