Rezension: „Terror“ – Ferdinand von Schirach







Klappentext
Ein Terrorist kapert eine Maschine der Lufthansa und zwingt die Piloten, Kurs auf die voll besetzte Allianz-Arena in München zu nehmen. Gegen den Befehl seiner Vorgesetzten schießt ein Kampfpilot der Luftwaffe das Flugzeug ab, alle Passagiere sterben. Der Mann muss sich vor Gericht für sein Handeln verantworten. Seine Richter sind die Zuschauer und Leser, sie müssen über Schuld und Unschuld urteilen.
Ein Theaterstück von bedrückender Aktualität. Es stellt die Frage, wie wir in Zukunft leben wollen. Werden wir uns für die Freiheit oder die Sicherheit entscheiden? Wollen wir, dass die Würde des Menschen trotz der Terrorgefahr noch gilt?
Der Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo im Januar 2015 hat auf schrecklichste Weise gezeigt, wie hoch der Preis sein kann, den wir für unsere Freiheit zahlen müssen. Schirachs Rede auf Charlie Hebdo, die ebenfalls in diesem Band enthalten ist, ist ein Plädoyer für die Freiheit des Wortes, für unsere Zivilisation im Angesicht ihrer Feinde.



Rezension
{spoilerfrei}


Cover
Schlicht und typisch für von Schirach.
4 /5
🦋e

Inhalt
Das Theaterstück spielt durchgehend im Gerichtsaal, von Eröffnung der Verhandlung bis zur Urteilsverkündung. Verschiedene Zeugen werden befragt, ebenso wie der Angeklagte, ein Kampfpilot der Luftwaffe. So erfährt man im Laufe des Stückes immer mehr über die Tat und bemerkt vermehrt, wie verstrickt und schwierig diese Situation zu beurteilen ist.
Nach dem Theaterstück gibt’s im Buch noch eine kurze Rede zu Charlie Hebdo. Die hatte gute Anregungen und in vielen stimme ich zu. Dennoch konnte sie mich nicht ganz überzeugen und war für mich etwas überflüssig im Anschluss zu dem Stück. Zudem gefiel mir nicht, wie bei Islamisten immer wieder die Religion als Grund genannt wurde, während andere Anschläge als pseudopolitisch betitelt wurden und meiner Meinung nach so runtergespielt wurden.
4 /5
🦋e

Schreibstil
Das Theaterstück ist typisch aufgeteilt, in zwei Akte, mit Beschreibungen und Anweisungen der Beteiligten, ebenso wie mit langen Monologen, die einen zum Nachdenken anregen.
Der Schreibstil ist fesselnd, alles wirkt real und man konnte sich den Saal gut bildlich vorstellen.
5 /5 🦋e


Fazit
Ein gelungenes Theaterstück, das einen zum Nachdenken anregt und typisch für Ferdinand von Schirach ein moralisches Dilemma dargestellt.

🦋🦋🦋🦋 ½ /🦋🦋🦋🦋🦋



Ein paar Daten zum Buch
Originaltitel: Terror
Originalsprache: Deutsch
Autor: Ferdinand von Schirach
Erscheinungsjahr: 2016 (Deutschland)
Verlag: btb
Seiten: 176
Preis: 10,00€

(Seitenangaben, Preis und Verlag beruhen auf meinem Paperpack.)

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