Klappentext
Der
Weltbestseller aus Korea – über 2 Millionen verkaufte Exemplare
weltweit.
Cho
Nam-Joo hat mit ihrem Roman einen internationalen Bestseller
geschrieben. Ihre minimalistische und doch messerscharfe Prosa hat
nicht nur viele Leserinnen weltweit begeistert, sondern auch
Massenproteste in Korea ausgelöst. In einer kleinen Wohnung am Rande
der Metropole Seoul lebt Kim Jiyoung. Die Mitdreißigerin hat erst
kürzlich ihren Job aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern –
wie es von koreanischen Frauen erwartet wird. Doch schon bald zeigt
sie seltsame Symptome: Jiyoungs Persönlichkeit scheint sich
aufzuspalten, denn die schlüpft in die Rollen ihr bekannter Frauen.
Als die Psychose sich verschlimmert, schickt sie ihr unglücklicher
Ehemann zu einem Psychiater. Nüchtern erzählt eben dieser
Psychiater Jiyoungs Leben nach, ein Leben bestimmt von Frustration
und Unterwerfung. Ihr Verhalten wird stets von den männlichen
Figuren um sie herum überwacht – von Grundschullehrern, die
strenge Uniformen für Mädchen durchsetzen; von Arbeitskollegen, die
eine versteckte Kamera in der Damentoilette installieren und die
Fotos ins Internet stellen. In den Augen ihres Vaters ist es
Jiyoung’s Schuld, dass Männer sie spät in der Nacht belästigen;
in den Augen ihres Mannes ist es Jiyoung’s Pflicht, ihre Karriere
aufzugeben, um sich um ihn und ihr Kind zu kümmern. »Kim Jiyoung,
geboren 1982« zeigt das schmerzhaft gewöhnliche Leben einer Frau in
Korea und gleichzeitig deckt es eine Alltagsmisogynie auf, die jeder
Frau – egal, wo auf der Welt – nur allzu bekannt vorkommt.
Rezension
{spoilerfrei}
Cover
Das
Cover war es, das mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht hat. Das
Porträt einer Frau und doch anonym durch die fehlenden Merkmale im
Gesicht.
Nachdem ich das Buch gelesen habe, merke ich auch, wie
gut es metaphorisch zum Inhalt des Buches passt.
5/5 🦋
Inhalt
Das
Buch beginnt bei Jiyoungs Gegenwart. Sie als Mutter einer Tochter,
Ehefrau, Schwiegertochter. Jiyoung, die sich plötzlich „seltsam“
verhält. Daraufhin wird ihr ganzes Lebensgeschichte rückblickend
beschrieben. Beginnend bei ihrer Großmutter und Mutter. Anschließend wird
Jiyoungs Leben zerteilt in Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter
beschrieben.
Man merkt schnell, dass es einige Punkte in ihrem
Leben gab, die sehr mangelhaft verlaufen sind und generell erscheint
das Leben eher trist.
Man merkt, gerade zum Ende hin, wenn es
einem nicht vorher aufgefallen ist, dass die Geschichte Jiyoungs nicht nur
für sie zutrifft, sondern eine Geschichte über alle Frauen ihrer
Generation in Korea ist. Bildung ist, im Vergleich zur Generation
ihrer Mütter, nun auch für sie vermehrt und länger zugänglich und doch gibt noch
unzählige Benachteiligungen den Frauen gegenüber.
4/5🦋
Schreibstil
Das
Buch wird aus der Perspektive von Jiyoungs Therapeuten geschrieben,
doch das erfährt man erst am Ende des Buches, zuvor benennt oder
erklärt die Ich- Perspektive sich nicht. Der Schreibstil ist sehr
neutral und sachlich. Es gibt keine größeren Emotionen und man hat
fast schon das Gefühl, es ist eine Chronologie von Jiyoungs Leben.
Dieser Schreibstil ist maßgeblich, um die Geschichte richtig
lesen und auch verstehen zu können. Es lässt sich leicht lesen und
man ist direkt drin im Geschehen. Es gibt keine großen Wendungen
oder Spannungen. Aber all das macht den Roman so wertvoll.
4,5/5🦋
Fazit
Das
Buch ist eine Geschichte über die Frauen Koreas. Über Rechte und
Gleichstellung. Ein Hinweis auf Ungleichheit. Ganz simple in die
Geschichte einer Frau verpackt.
Es ist ein wirklich gutes und
augenöffnendes Buch, das wohl nicht nur auf Frauen in Korea
zutrifft.
Es war für mich kein „Wow“- Effekt, da diese
Tatsachen (leider) bekannt sind. Und trotzdem ist es sehr
empfehelenswert.
🦋🦋🦋🦋/
🦋🦋🦋🦋🦋
Ein
paar Daten zum Buch
Originaltitel:
82년생
김지영
Originalsprache:
Koreanisch
Autorin: Nam-Joo Cho
Übersetzerin: Ki-Hyang
Lee
Erscheinungsjahr: 2021 (Deutschland)
Verlag: Kiepenheuer &
Witsch
Seiten: 208
Preis:
18,00€
(Alle Daten beruhen auf meiner Buchausgabe. Dies ist ein Rezensionsexemplar von Kiepenheuer und Witsch – vielen Dank!)
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